Die Champagner Winzerinnen

Im Jahr 2020 gab es fast 40 % weibliche Betriebsleiter im Weinbaugebiet der Champagne, was es zum bei weitem am stärksten feminisierten Weinbaugebiet Frankreichs macht (ca. 26 % in den anderen französischen Weinbaugebieten). Allerdings leiten sie im Durchschnitt kleinere Betriebe als die Männer (3,14 gegenüber 2,17 LF*). Sie übernehmen die Leitung ihres Betriebs später als die Männer, im Durchschnitt mit 37,5 Jahren gegenüber 29,5 Jahren bei den Männern. Von den 40% der Betriebsleiterinnen stellen nur 6,7 % ihren eigenen Champagner her und keltern Wein vor Ort oder lagern ihre Produktion aus (3 %), während 15 % der Männer selbst keltern und 4,8 % ihre Produktion auslagern.

 Winzerinnen verfügen über mehr Hochschulabschlüsse als Männer, sind aber weniger spezifisch für den Agrar- oder Weinbausektor als Männer. Die Studie erkennt auch an, dass die Selbstständigkeit als Betriebsleiterin für einige Frauen auch ein strategisches Mittel ist, um ihr Familienleben zu managen, insbesondere durch flexible Arbeitszeiten und eine "sicherere" Weitergabe des Familienerbes. 

Wenig überraschend ist auch, dass sich die geschlechtsspezifische Verteilung der Arbeitsaufgaben (Frau in der Verwaltung, Mann im Weinberg) mehr oder weniger stark verändert. 

Kurzum, auch wenn die Studie Entwicklungen feststellt, gibt es noch viel zu tun, um die Gleichberechtigung anzustreben.

Helène von Champagne Hélène Beaugrand

Brigitte von Champagne Brigitte Beaufort

Maud von Champagne Jean Plener&Fils

Christine von Champagne Léguillette-Romelot

Delphine von Champagne Louise Brison

Laureen von Champagne Baillette-Prudhomme

Agnès von Champagne Corbon

 LF*= landwirtschaftliche Betriebsfläche

Quelle: La Champagne de Sophie Claeys