04.11.24
Ein Champagner-Etikett lesen

Front- und Rücketikett eines Champagners 🍾 sind seine Visitenkarte und sein Personalausweis. Es gibt ihm seine visuelle Identität und informatiert über Hersteller, Herkunft und Qualität des Champagners.
Es lohnt sich, diese Informationen genauer zu 👀betrachten.
Mit der richtigen Interpretation des Etiketts können Sie den passenden Champagner für jede Gelegenheit finden und genießen 🥂. Lassen Sie sich von den detaillierten Angaben nicht abschrecken, sondern nutzen Sie sie, um Ihre Champagnerauswahl zu verfeinern und zu verbessern. Mit ein wenig Übung werden Sie schnell ein.e Expert.in 🤩 für die Entschlüsselung von Champagneretiketten!
Die Rücketiketten von Champagnerflaschen sind allgemein informativer und es ändert sich gesetzlich eine Menge. So hat die EU im Dezember 2023 festgelegt, dass auf den Champagner
🍾
und Weinflaschen die ab dem 08.12.2023 hergestellt wurden in der Zukunft eine Nährwerttabelle stehen muss. Das bedeutet beispielsweise, dass Zusatzstoffe, Allergene und Kalorien auf dem Etikett
👀
ausgewiesen sein müssen. Viele Winzer.innen haben sich für einen QR Code auf dem Rücketikett entschieden.
Es gibt eine große Vielfalt an Etiketten. Viele Winzer entscheiden sich für ein Rücketikett, damit das Design und ihr Name die Hauptrolle spielt und über den obligatorischen Informationen steht, die meistsens auf dem Rücketikett unten und in kleinerer Schrift zu finden sind.
Auch wenn Informationen wie die Zusammenstellung 🍇 des Champagners, die Dosierung usw. nicht obligatorisch sind, werden sie von den Verbrauchern immer häufiger nachgefragt. Die Winzerinnen und Winzer haben natürlich ein offenes Ohr 👂🏻 und setzen diese Informationen zu unserer Freude 🤩 immer häufiger auf die Rücketiketten!
Die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben auf einem Champagner-Etikett:
- Der Name "Champagne"
- Die Marke : Winzer oder Champagnerhaus
- Name oder Firmenname des Herstellers, Name der Gemeinde des Firmensitzes und der Name „France“
- die Art des Champagners (Dosage = Zuckerzusatz): Nature oder Zero Dosage (< 3 gr/l), Extra Brut (< 6 gr/l), Brut (<12 gr/l), Extra Dry (12 bis 17 gr/l), Sec oder Trocken (17 bis 32 gr/l), Demi-sec oder Halbtrocken (32 bis 50 gr/l), Doux (<50 gr/l)
- Volume in l, cl oder ml und das Alkohlgehalt in %
- Die berufliche Registrierung, der das Unternehmen, das den Champagner vermarktet, angehört oder die Relevanz des Herstellers:
RM = Récoltant Manipulant: Bedeutet, dass der Winzer seine eigenen Weinberge bearbeitet, den Wein selber ausbaut und die Flaschen selber abfüllt und vermarktet.
RC: Récoltant Coopérateur : Bedeutet, dass der Winzer seine eigenen Weinberge pflegt, seine Ernte an die Kooperative gibt, die die Trauben verarbeitet. Der Winzer nimmt den Wein oder die Flaschen zurück, um sie selbst zu vermarkten.
CM: Coopérateur Manipulant : Die Kooperative vermarktet selber die Ernte der Genossen unter ihrem Namen.
NM: Négociant Manipulant : Das sind Personen oder Unternehmen, die Trauben, Wein oder Champagnerflaschen kaufen, um sie weiter zu bearbeiten und zu vermarkten.
ND: Négociant Distributeur : Personen oder Unternehmen, die fertige Champagnerflaschen kaufen, um sie unter ihrem Namen (eigenen Etiketten) zu vermarkten.
MA: Marque d'Acheteur : Sind Personen, die nichts zu tun haben mit der Champagnerherstellung und ihre eigene Marke vermarkten z.B. Hausmarke vom Restaurant oder Geschäft.
- Erwähnung von Allergenen (contient des sulfites = enthält Sulfite)
- Nährwertkennzeichnung ist verpflichtend für alle ab dem 08.12.2023 hergestelle Weine (meistens mit QRCode)
- Hinweis oder Logo „Schwangere Frau“, das über die Gefahren des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft informiert
- Erwähnung „Produit en France“ (Produkt aus Frankreich)
- Identifizierung der Charge entweder auf der Halskrause, dem Etikett oder direkt auf der Flasche eingraviert
- Der Jahrgang oder Millesime: Wenn auf einer Champagne-Flasche eine Jahreszahl angegeben ist, handelt es sich um einen Jahrgangschampagner (Millésime). In diesem Fall wird der Champagne nur aus Trauben eines bestimmten Jahres hergestellt und muss zwingend auf dem Korken und auf dem Etikett oder der Halskrause oder auf jedem anderen Ausstattungsstück angegeben werden. Die meisten Champagner-Weine sind keine Jahrgangs-Champagner, d. h. sie werden aus verschiedenen Jahrgängen zusammengestellt. Es darf also kein Jahrgang angegeben werden.
Schließlich darf ein Jahrgangs-Champagner erst mindestens drei Jahre nach der Weinlese auf den Markt gebracht werden.
Optionale Angaben:
- Grand Cru /1er Cru: Das 1920 eingeführte "Échelle des crus" (Cru Skala-System) klassifiziert Gemeinden nach Bodentyp, Lage und Klima sowie teilweise Rebsorten in drei Klassen. Insgesamt gibt es 320 AOC-Gemeinden in der Champagne, wobei 261 Gemeinden als "ohne Cru" (80-89%), 44 als "1er Cru" mit 6.000 Hektar Rebfläche und 17 Gemeinden als "Grand Cru" (100%) mit 4.400 Hektar Rebfläche eingestuft sind. Nur Champagner, der aus Trauben hergestellt wurde, die aus Gemeinden der Champagne stammen, die jeweils als Premier Cru oder Grand Cru klassifiziert sind, darf die Bezeichnung „Premier Cru“ oder „Grand Cru“ tragen.
Verschiedene Informationen über :
- das Datum des Degorgierens (Dégorgement): Weinliebhaber können wissen, wie lange der Champagner auf der Hefe gereift ist)
- das Datum der Abfüllung (Tirage)
- Name der Parzelle: Der Winzer kann auch den Namen der Parzelle angeben, aus der der Champagner stammt
- die sensorischen Eigenschaften
- Kombinationen von Speisen und Weinen
- Umweltzertifizierungen:
- Bio Champagner: Die Bio-Champagnerweine fallen unter das Label Agriculture Biologique (AB), das nur die Traubenproduktion als biologisch garantiert, nicht aber die Arbeit im Weinkeller, die in diesem Bereich noch nicht geregelt ist. Es gibt auch das Label Nature & Progrès, bei dem man sich an deren Lastenheft für die Weinbereitung halten muss und zuvor eine Bio-Zertifizierung (Agriculture Biologique AB) vorweisen muss. Bei den biodynamischen Champagnerweinen sind es die Labels Demeter und Biodyvin, die den Ansatz zertifizieren.
- Viticulture Durable en Champagne (VDC) vom CIVC (Comité de Champagne) heist „Nachhaltiger Weinbau in der Champagne“ und garantiert die Beherrschung des Einsatzes von Inputstoffen mit dem Ziel, die Gesundheit und die Umwelt zu respektieren, Erhaltung und Aufwertung des Terroirs, der Biodiversität und der Weinlandschaften, der verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, Abwasser, Nebenprodukten und Abfällen sowie die Verringerung der Energieabhängigkeit und des Kohlenstoff-Fußabdrucks der Branche.
- Haute Valeur Environnementale (HVE) ist die Umweltzertifizierung der Regierung und garantiert, dass die im gesamten Betrieb angewandten landwirtschaftlichen Praktiken die Ökosysteme erhalten und die Belastung der Umwelt (Boden, Wasser, Biodiversität usw.) begrenzen.
Ev. Logos von:
- Champagnes de Vignerons: Diese Initiative des "Syndicat Général des Vignerons de la Champagne" (Allgemeiner Verband der Winzer der Champagne) garantiert die Einhaltung des Pflichtenhefts der kontrollierten Herkunftsbezeichnung und bietet gleichzeitig Champagner
aus einem einzigartigen Terroir und aus Familienbetrieben mit einem von Generation zu Generation weitergegebenen Know-how stammen, Qualität, in denen die Weinberge von den Winzern selbst bewirtschaftet und auf ihren eigenen Gütern oder in Winzervereinigungen zu Wein verarbeitet werden.
- Vignerons indépendants de France (Unabhängige Winzer): Die Charta des „Vigneron Indépendant“ verpflichtet den Winzer. Er baut seine Reben an, indem er sein Terroir respektiert. Er stellt seinen Wein in seinem Keller selbst her. Er verkauft seinen Wein, indem er seine Leidenschaft mit anderen teilt.